15.06.2021

„Liebe ist für alle da“: Jugendprojekt zur individuellen Freiheit startet

 

Winterberg/ Medebach/ Hallenberg. Bürgermeister Michael Beckmann freute sich jetzt gemeinsam mit der 15-jährigen Projektmacherin Kira Birkenhauer über den Beginn eines ganz besonderen Projektes in der Region. Gemeinsam mit ihrer Projektgruppe „OGAY“ hat sie zusammen mit Jugendlichen aus Winterberg, Medebach und Hallenberg insgesamt 34 Banner mit verschiedenen Botschaften vorbereitet, um mit diesen auf ihr Herzensthema aufmerksam zu machen.

 

Winterberg – Auf die Frage von Bürgermeister Beckmann, was das denn für ein Thema sei, antwortet die junge Projektinitiatorin und Schülerin an der Sekundarschule Medebach- Winterberg: „Ich habe mich oft gefragt: Gibt es etwas, das mir im Leben wirklich wichtig ist?“, gibt sie ihm Einblick in ihre Gedanken und antwortet dann fest entschlossen: „Es ist: Meine Freiheit.“ Sie erklärt: „Ich möchte einfach so sein dürfen, wie ich bin. Und solange damit niemandem geschadet wird, wünsche ich diese Freiheit jedem Menschen.“


„Wehe, jemand ist anders“
Dabei zeigt sie auf einen Banner mit dem Spruch: „Alle wollen individuell sein: Aber wehe, jemand ist anders“ und ergänzt: „Viele Menschen trauen sich gar nicht, ihren eigenen Charakter richtig auszuleben. Das wollen wir ändern.“ Mit tatkräftiger Unterstützung des Stadtmarketings Winterberg und des Schmallenberger Ensible ist sie ihrem Ziel bereits jetzt ein ganzes Stück nähergekommen: Es wurden T-Shirts gestaltet, Banner entworfen und Aktionen geplant.


„Sei ganz einfach so wie du bist“
„Einfach mal was Verrücktes anziehen, wenn einem danach ist. Und mal die eigene Meinung sagen – auch wenn deine Freunde das komisch �nden“, ist ein Aufruf, den sie mit Blick auf die LGBTQ+ Bewegung gemeinsam mit ihren Freunden sichtbar machen möchte. „Sei nicht nur so wie deine Freunde denken, dass du sein solltest. Sei ganz einfach so wie du bist“, ermutigt die junge Macherin mit ihrem Projekt.


Erste Erfolge
Dabei feiert sie mit ihrer Idee schon erste Erfolge: So war die junge Kulturakteurin bereits uu Gast beim südwestfalenweiten Regionale-Freitag und war am gestrigen Freitag, 18. Juni, zum Interview bei der Utopia-Bundeskonferenz eingeladen. Dort dürfen die beiden Sauerländer Jugendlichen Kira Birkenhauer und ihr Projektpartner Alexander Baatke (15) unter dem Titel „Liebe ist für alle da!“ ihre Ideen und Ziele dann auf der bundesweiten Bühne vorstellen, berichtet das Schmallenberger Ensible. „Wer glaubt, die Förderung der Jugendkultur sei ein Thema der Zukunft, der irrt – insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten. Jugend und Kultur – diese Kombination muss auf der Agenda unseres gesellschaftlichen und sozialen Miteinanders, unserer Bildungsarbeit sowie bei der Attraktivierung unserer Freizeit-Infrastruktur ganz weit oben stehen“, stellt Beckmann seine Sicht auf das Projekt klar. Er hält fest: „Das Potenzial der jungen Generation sowie die Förderung der mitunter schlummernden Talente ist entscheidend für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“ Gemeinsam mit der projektbegleitenden Lehrkraft Katja Pfeil fasst der Schulleiter der Sekundarschule Medebach-Winterberg, Uwe Kruse, abschließend eine wichtige Erkenntnis aus dem Projekt zusammen: „Wenn Schule es ermöglicht, dass Schüler und Schülerinnen selbstständig und projektorientiert eigene Ideen verwirklichen können, dann engagieren sie sich oft in beeindruckender und zuverlässiger Weise für die Verwirklichung ihrer Gedanken.“


Erste Mitstreitende in der Region bereits gefunden
Für ihren Aufruf haben Kira und ihre Freunde tatsächlich auch bereits erste Mitstreitende in der Region gefunden, darunter zum Beispiel die befreundete Projektgruppe vom „Spendenlauf für Zimbabwe“ an der Sekundarschule Medebach-Winterberg. Diese benannte ihr eigenes Projekt im Sinne des Aufrufs kurzerhand „Come Out“, als Einladung, aus dem Haus zu kommen und mitzuwandern und als Aufruf, sich aus dem inneren Schneckenhaus heraus zu bewegen und sich so zu zeigen, wie man ist. Dazu werden die vielen Wanderetappen des Spendenlaufs nun auch mit den Banner- Botschaften aus Kiras Projekt versehen, so das Schmallenberger Ensible weiter. Aufgrund des deutlichen Erfolgs werden die sogenannten Visions-AGs, aus denen bereits mehrere dieser eigenständigen Mikroprojekte von Jugendlichen hervorgegangen sind, nach den Sommerferien auch für weitere interessierte Schulen im Sauerland angeboten.


„Youth and Arts“
Dies erfolgt im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit von zehn benachbarten Kommunen unter dem Titel „Youth and Arts“. Die Förderung für interessierte Schulen umfasst dabei die mehrmonatige Betreuung von Jugendlichen in einer Projekt-AG, inklusive der Mikrobudgets zur Umsetzung der Ideen und Visionen der jungen Menschen. Interessierte Schulleitungen aus der Region erhalten weitere Informationen ab sofort auf Anfrage beim zuständigen Bürgermeister-Amt.


Weitere Infos
Für das interkommunale Jugendförderprojekt „Youth and Arts“ des Schmallenberger Ensible haben sich die folgenden zehn Städte in verschiedenen Bereichen zusammengeschlossen: Bad Berleburg, Bestwig, Brilon, Hallenberg, Marsberg, Medebach, Meschede, Olsberg, Schmallenberg, Winterberg. Der Startschuss ist nach den Sommerferien.

 

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